ZEITGENÖSSISCHE KUNST IN FLORENZ

Klar kommt keiner nach Florenz gefahren, um herauszufinden, was die zeitgenössische Kunst gerade so bietet, aber für alle, die zwischendurch mal genug haben von der Renaissance und den Medici, gibt es Alternativen.

Ganz in der Nähe in Prato ist das Centro Pecci, das Zentrum für zeitgenössische Kunst. Und der Weg dahin lohnt sich wirklich, denn neben sehr interessanten Ausstellungen gibt es auch Film-Events oder Konzerte.

In Florenz bemüht man sich im Palazzo Strozzi um ein bisschen Moderne, in den letzten Jahren hat man große Namen wie Ai Weiwei, Bill Viola und Marina Abramovic hergeholt, also eher „klassisch“ zeitgenössisch, aber eine gute Abwechslung zu den meisten anderen großen Museen der Stadt.

Manchmal stellt man auch Skulpturen von verschiedenen zeitgenössischen Künstlern auf die Piazza della Signoria, allerdings oft mit mäßigem Erfolg. Die meisten Florentiner sind keine großen Fans der Gegenwartskunst. Als Jeff Koons´ Glitzerstatue auf einmal neben dem David vor dem Palazzo Vecchio auftauchte, waren viele geschockt und eine Welle der Empörung ging durchs Netz. „Michelangelo würde sich im Grab umdrehen“ hieß es und bald war die Statue wieder weg. Fast noch mehr Kritik hagelte es für den Schweizer Künstler Urs Fischer und sein Werk Big Clay #4, dieser enorme Metallhaufen wurde oft mit unappetitlicheren Haufen verglichen und gehöre angeblich auf die Mülldeponie und nicht auf „einen der „schönsten Plätze der Hauptstadt der Toskana.“ Auch Urs Fischers Skulptur ist längst wieder verschwunden. Aktuell steht nichts Unerwünschtes auf der Piazza.

kitsch david in grau und orange